Über das 14. SHpektakel.
2. August – 1. September 2018
Auf hoher See von Sławomir Mrożek
Eine pointierte Parabel auf den Populismus
Auf hoher See wurde unter dem Originaltitel: «Na pełnym morzu» 1961 in Lublin (Polen) uraufgeführt. Mrożek hatte das Stück wohl unter dem starken Einfluss seiner «Wandlung» vom Stalinisten zum totalen Kritiker dieses Systems geschrieben. Er hat damit sozusagen mitten im kalten Krieg eine perfekte Parabel auf nicht nur das polnische oder russische System geschaffen, sondern ein zeitloses Werk vollbracht, das damals wie heute ein unglaubliches Dokument populistischer Argumentation und Sichtweise darstellt und diese auf‘s ironischste karrikiert. In pointierten Dialogen werden die Lügen und Phrasen erkennbar, mit denen Menschen dazu gebracht werden sich selbst aufzugeben oder zu opfern.
Auf hoher See ist ein Einakter und somit ca. 50 Minuten lang. Damir Žižek wird — Weltweit zum ersten Mal, das Stück 2 mal inszenieren — einmal mit 3 Männern in den Hauptrollen und einmal mit 3 Frauen und garantiert zwei mal grosses Theater in schauspielerischer Höchstform.
Das Stück ist nach wie vor top aktuell und kann von Ost nach West inhaltlich überall bestehen.
Slawomir Mrożek, dessen Werke — wie jene von Dürrenmatt — beim Schweizer Diogenes Verlag verlegt werden, ist ein genialer Schrifsteller und gehört in die Gilde der ganz Grossen der Weltliteratur. Slawomir Mrożek wurde 1930 in Polen geboren und starb nach vielen Umwegen 2013 im «Exil» in Nizza. Er hinterliess der Welt unzählige Theaterstücke und grosse Literatur. Seine Theaterfiguren und Stücke haben kafkaeske Züge und eine pintersche, teils groteske politische Brisanz. Die Reinigung vom Pathos durch Ironie, zieht sich als Katharsis durch all seine Stücke.
